Ninja Warrior Coaching Hints (German)
How to provide a safe experience for your clients
English abstract:
This document is a compilation of possible dangers at various Ninja Warrior obstacles and tips for coaches on how to make your clients avoid them. The contents are based on experience from my own training & coaching as well as naturally based on watching and copying from other coaches and athletes.
The target audience primarily encompasses coaches who already master performing and presenting obstacles on their own, and who want to perhaps reinforce their awareness of possible dangers.
German abstract:
Dieses Dokument ist eine Zusammenstellung von möglichen Gefahrensituationen beim AusĂŒben von Ninja Warrior Hindernissen und von Tipps fĂŒr Coaches, wie diese beim Coaching vermieden werden können. Der Inhalt basiert auf Erfahrungen aus meinem eigenen Training & Coaching sowie selbstverstĂ€ndlich auch auf vielem Zugucken und Kopieren anderer Trainer und Athleten.
Zielgruppe sind primĂ€r Coaches, die bereits Hindernisse selbst schaffen und prĂ€sentieren können und welche vielleicht auch ihr eigenes Bewusstsein fĂŒr mögliche Gefahren stĂ€rken möchten.
Updates:
- 2020-03-15: incorporate some suggestions concerning the Warped Wall and the Schwebebalken (balancing obstacle). Thanks to Diego for some of those suggestions.
- 2020-01-06: create post.
Table of Contents
Allgemeine Hinweise
Nehmt nicht an, dass Personen intuitiv wissen, …
- …wie man sicher fĂ€llt
- …welche Positionen gefĂ€hrlicher sind [^ z. B. Ăberkopfpositionen; diese Wahrnehmung scheint bei Erwachsenen besser ausgebildet zu sein als bei Kindern]
- …wann sie wegen Kraftverlust oder Abrutschen fallen werden
- …wie sich ihr Körper im Raum befindet (Propriozeption)
D. h. im Zweifel fallen Personen aus einer unkontrollierten Position zu einem unkontrollierten Zeitpunkt in einen unkontrollierten Fall.
Sicherer Fall: am sichersten ist m. E. meist der Fall in eine halbe hĂŒftbreite Kniebeuge mit nach auĂen angewinkelten FĂŒĂen und angespanntem Bauch (kein Hohlkreuz).
FĂŒnfsprung
â Personen mit zu kleiner KörpergröĂe nicht von Block zu Block springen lassen! Bumper beibelassen! Sonst ggf. Aufkommen auf Kante.
â Zu wenig aufgewĂ€rmte FuĂ- und Kniegelenke oder zu wenig aufgewĂ€rmte Oberschenkelmuskulatur.
- â Ggf. zusĂ€tzlich zum anfĂ€nglichen AufwĂ€rmen hier spezifisches AufwĂ€rmen, mglw. breite Kniebeuge und von Bein zu Bein Gewicht verlagern (kp, wie das heiĂt)
â Absprung von Block, obwohl Person nicht am eher unteren Ende des Blockes steht âš lĂ€ngerer Weg, höheres Risiko an Kante des nĂ€chsten Blockes anzukommen.
Monkey Bars
â Kinder schwingen oft mit ihrem kleinen Gewicht unbeabsichtigt und unkontrolliert âš Unkontrollierter Fall im Falle eines Falls.
- â Kinder einzeln spotten
- â Kinder Beine eher ausstrecken lassen, nicht nach hinten in der Beuge.
â Falls CrossFit Box fĂŒr Einstieg benutzt wird: ZurĂŒckfallen auf Box
- â am unteren RĂŒcken spotten
Warped Wall
Rettungstechnik: Bei Erwachsenen folgende Alternativen zeigen:
- umdrehen und mit angehobenen GliedmaĂen rutschen
- umdrehen und kleine kontrollierte Schritte runter machen
Bei Kindern i. Allg. nur die Rutschtechnik zeigen.
â Falsche Rettungstechnik
- â Personen mit gefĂ€hrlicher Rettungstechnik korrigieren. Dies gilt nicht fĂŒr Kinder, die statt der Rutschtechnik (intuitiv) die Lauftechnik souverĂ€n anwenden. Diese dabei belassen.
â Bei der Rutschtechnik zu schwungvolles Aufstehen mit anschlieĂendem Stolpern
â Bei der Lauftechnik Stolpern am Anfang des Auslaufens oder sogar am Ende (z. B. noch 2m nach der Wall)
- â Auf Bewahrung der Kontrolle bis zum Stillstand hinweisen
- â Rettungstechnik so lange ĂŒben, bis sie jeder sicher drauf hat; mindestens 2 Runden ĂŒben.
â Bei Kindern und Erwachsenen seitlich vor der Wall spotten mit Ziel Verletzungen bei Anwendung einer der Rettungstechinken zu vermeiden
Konkret: bei beiden Rettungstechnik ein bisschen seitlich mit Armen mitgehen, sodass sehr schnell die Person gestĂŒtzt/umarmt werden kann, wenn sie anfĂ€ngt zu stolpern.
â Beim Spotten nicht ablenken lassen! Insbesondere bei der Wall und der hĂ€ufigen Stimmung dabei kann das schnell passieren
â Wenn man als Coach Kinder an der Wall beim Hochziehen helfen möchte und deswegen selbst oben auf der Wall steht, einen Erwachsenen zum Spotten unten an der Wall bitten. Das Hochziehen erst zeitlich gesehen “am Ende” des Wall-Hindernisses anbieten, wenn die Kinder bereits Vertrauen und Erfahrung in die Wall und die Rettungstechnik gewonnen haben.
â Hineinlaufen in die Wall und Aufprall mit Kopf, Hand- oder Ellenbogengelenken
- â Nur von der markierten Linie vor der Wall (ca. 2,5m) loslaufen lassen. Damit kann das Hineinlaufen mit groĂer Geschwindigkeit teilweise schon intuitiv verhindert werden.
- â Abgesehen von der Risikovermeidung ermöglicht der kĂŒrzere Anlauf auch einen gröĂeren Fokus auf das schwungvolle Hochlaufen an der Wall
- â Zur Ăberzeugung (und “BespaĂung”), dass faktisch nur sehr wenig Anlauf ĂŒberhaupt nötig ist, kann man als Coach einmal zeigen, wie man von komplett auf der Wall hochlĂ€uft.
â Herunterfallen, wĂ€hrend die Kante oben in SchrĂ€glage mit Hilfe eines Beins versucht wurde zu ĂŒberwinden.
- â Am besten auf der Wall selbst spotten, aber trotzdem schwierig m. E.; lieber drauf verzichten.
Schaukel/Seil ans Cargonetz
â ZurĂŒckschwingen der Schaukel nach Absprung sowohl in Richtung des Anfangs (andere Personen) als auch erneut in Richtung des Netzes (abgesprungene Person)
- â Immer nur eine Person am Anfang stehen lassen und Schaukel nach Absprung abfangen.
â Greifen des Netzes mit einer Hand und Verbleiben der anderen Hand an der SchaukelaufhĂ€ngung âš Gefahr zu fallen und die SitzflĂ€sche der Schaukel an den Kopf zu bekommen.
- â Auf gleichzeitiges Loslassen der HĂ€nde hinweisen
Pipefitter + DurchhÀngendes Seil
â : Manche Kinder lassen absichtlich die HĂ€nde los, um dann nur noch kopfĂŒber an den Beinen zu hĂ€ngen.
â : Manche Kinder lassen bei Kraftverlust zuerst die HĂ€nde oder gleichzeitig mit Beinen los. âš Gefahr auf den Kopf zu fallen
â Kinder mit zwei HĂ€nden unter ihrem mittleren bis oberen RĂŒcken – nicht am Hals – spotten.
â Tipp geben, dass man immer zuerst die Beine loslassen sollte. I. Allg. zuerst Beine fĂŒr Fall positionieren, dann fallen lassen.
â Beim Pipefitter nicht ins Rohr reingreifen lassen, ggf. scharfe Kanten.
Schwebebalken (Balance)
Zur Terminologie: das Schwebebalkenhindernis hat zwei Teile: das lĂ€ngliche “Surfbrett” (erster Teil) und die einzelnen Schwebebalken (zweiter Teil).
â Beim zweiten Teil Fall auf einen Balken, meist aufs Becken oder einen Arm.
- â Kinder zuerst nur mit Festhalten an den Ketten drĂŒberlaufen lassen. Und das an den Ketten auf der Seite, auf der ihr als Coach steht und spottet.
- â In das zweite Teil auf Höhe zwischen der Mitte und dem Ende hineinstellen und spotten, sodass bei Fall der Oberkörper gestĂŒtzt wird.
- â Eine blaue Weichbodenmatte nach dem zweiten Teil aufstellen, um Sturz auf den Hallenboden (Stein) zu verhindern
- â Auch das Verlassen des zweiten Teils spotten, denn dort ist immer noch ein Sturz möglich
Laché Line
â Nicht bei Kindern (< 15 Jahre?) machen.
â Loslassen zum falschen Zeitpunkt âš Fall auf den RĂŒcken oder Schulterbereich
- â Doppelte Matte benutzen
â Fehlende oder zu schwache Beckenkippbewegung âš bei Fall auf Matte dann eher im Hohlkreuz oder ganz auf den RĂŒcken
â Aufkommen ohne Spannung in ggf. gestreckten Armen und Schultermuskulatur an nĂ€chster Stange âš das ganze Körpergewicht zerrt dran.
âš â Teilnehmer lieber beim 2. oder 3. gröĂerwerdenden Abstand abbrechen lassen, falls Aufkommen ohne Spannung oder zu wenig Schwung.
â Manche haben zu viel Spannung im Schulterbereich, um ordentlich Schwung zu holen.
đ VorĂŒbung 1: Aus dem Dead Hang ganz leicht schwingen und dann auf dem Boden stabil in halber Kniebeuge landen.
đ VorĂŒbung 2: Wie VorĂŒbung 1, aber noch bisschen mehr schwingen und weiter abspringen.
đ VorĂŒbung 3: Schwung holen: aus dem Dead Hang Knie anziehen und rauskicken.
Rad
â MinderjĂ€hrige keine volle Umdrehung ungespotted machen lassen! Im Zweifel keine Umdrehung mit â„ 130°.
- â Falls Kinder unbedingt das Rad ausprobieren möchten, dann nur VorĂŒbungen 0 - 2 von unten machen lassen.
â GroĂe Gefahr in der Ăberkopfdrehung auf den Kopf zu fallen.
â Bei Kindern an HĂŒfte spotten und “Herausgreifen” bei Fall.
â Tipp geben, dass Arme niemals (zuerst) losgelassen werden âš Fall auf (oberen) RĂŒcken anstatt Genick/Kopf.
(đ VorĂŒbung 0: Wall Walks. Unklar m. E., ob Ăbertragung zum Rad besteht. Klar als AufwĂ€rmĂŒbung, aber auch Ăbetragung bzgl. AusfĂŒhrung?)
đVorĂŒbung 1: UngefĂ€hr 3 “Vierteldrehungen” machen, z. B. 60°, 80°, 100°. âš Bewusstsein fĂŒr Belastung auf Schultern.
đ VorĂŒbung 2: Halten bei z. B. 110°.
đ VorĂŒbung 3: Komplette Umdrehung.
Spider Wall
â Verletzungen, u.a. Verdrehungen, des Knies
- â Personen mit bestehenden Knieproblemen vom Hindernis abraten
- â Beim Trampolinsprung in die Spiderwall auch beide HĂ€nde zur Abfederung nutzen
â Aufkommen auf den Seiten beim Trampolinsprung in die Spiderwall
- â Zuerst VorĂŒbung mit reinem Sprung in die Weite (ohne Beinöffnung) machen lassen
Dach
â Unkontrollierter Fall
- â Zuerst stabilen Fall ĂŒben: auf kompletten FuĂ (nicht Zehenspitzen) in halbe Kniebeuge.
- â Tipp geben, dass vor Fall der Körper immer zuerst korrekt positioniert wird.